Politik für ältere Menschen

Dudenhofen: Senioren-Union feiert ihr zehnjähriges Bestehen

Dass die Senioren-Union Dudenhofen vor zehn Jahren gegründet wurde, kam bei der Einladung zum Jubiläum am Mittwochabend im Bürgerhaus nur am Rande zur Sprache. Bürgermeister  Clemens Körner nutzte das Forum für eine Bewerbungsrede als Landrats-Kandidat, Landtagsabgeordneter Dr. Axel Wilke referierte zum Thema „Politik für ältere Menschen".
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Zumindest sah Körner zwischen der Senioren-Union und seinem persönlichen Werdegang ein Stück Gemeinsamkeit: Beim ehemaligen Landrat und Dienstherrn Paul Schädler lernte er das Verwaltungs-Handwerk, Otto Bossert und Hans Lang begleiteten ihn bei den ersten Schritten in die Kommunalpolitik, Curt Cherbourg habe ihn ermuntert, für die Nachfolge von Lang und Josef Keller zu kandidieren.

In Dudenhofen hofft Körner auf einen Solidarisierungs-Effekt. Nach dem Motto: „Ein Bub von uns, aus dem was geworden ist." Noch überwiegt beim Kandidat die Skepsis. Weil ihn viele Spargeldörfler nicht gehen lassen wollten, höre er des Öfteren: „Als Bürgermeister wählen wir dich, als Landrat nicht." Zu seinen Ambitionen: „Man sollte den Mund nicht nur spitzen, sondern gelegentlich mal pfeifen."

Am 7. Juni werde er parallel für das Amt des Ortsbürgermeisters antreten. Körner: „Im Wissen, dass man bei zwei Kandidaturen unterschiedlicher Meinung sein kann." Bei 25 Gemeinden mit 150.000 Einwohnern sei die Landrats-Wahl noch lange nicht in trockenen Tüchern. Und „so verlässlich schwarz" wäre der Rhein-Pfalz-Kreis heute auch nicht mehr.

Wilke wähnte in seinem Vortrag das Alter für den Einzelnen vor allem als Chance, weniger als Belastung. Er zitierte eine Studie, nach der 80-Jährige mit ihrem Leben, den Umständen im Schnitt zufriedener wären als 50-Jährige. Für die Gesellschaft, den Staat zeichnete er ein nicht ganz so farbenfrohes Bild. Ein Beispiel: Zwischen 55 und 64 Jahren stünden lediglich noch 40 Prozent der Erwerbsfähigen im regulären Arbeitsleben.

Auch deshalb werde das Rentenniveau unweigerlich noch tiefer sinken. Wilke: „Die Spielräume sind minimal." Einige der von ihm angeführten Fakten: Seit 1950 hat sich die Zahl der Menschen über 65 Jahren verdreifacht, waren es in Rheinland-Pfalz damals 7000 Menschen über 85 Jahren, sind es jetzt 90.000, pro Jahr summierten sich die Rentenzahlungen auf 213 Milliarden, davon 62 Milliarden aus dem Bundeshaushalt.

Curt Cherbourg, der Vorsitzende der Senioren-Union, dankte allen Mitgliedern für die Unterstützung, das Dabeibleiben. Die engagierten Mitglieder sorgten dafür, dass spezielle Themen der Senioren auf die Tagesordnung gesetzt, von der Politik behandelt würden, der Austausch von Jung und Alt nicht abreiße. Ehren für zehnjährige Treue konnte er Erna Mattern, Theolinde Reeb, Helga Schädler, Luise Lehmann, Otto Bossert und Theo Fandel. (län)